Das 2000 Liter fassende Wohnzimmerbecken

Schon ‚immer‘ stand im Wohnzimmer ein großes Aquarium

Zunächst ein Becken mit Tanganjikasee-Cichliden in den für damalige Zeiten gigantischen Maßen 200 x 90 x 75 cm und 1350 Liter Fassungsvermögen.

Das Becken wurde oben offen betrieben und mit 3 x 150 Watt HQI beleuchtet. Der Filter, ein 500 Liter Mehrkammerfilter steht im Fischkeller darunter. Eine darin installierte Edelstahlspirale, angeschlossen an die Zentralheizung, sorgte für die optimale Temperatur unserer Pfleglinge.
Auch der Wasserwechsel wird vom Fischkeller aus durchgeführt. Als Einrichtung wurden Granitsteine größeren Kalibers ausgewählt, als Bodengrund wurde feiner Quarzkies verwendet.
Unter diesen Bedingungen wuchsen die Cryptocorynen aponogetifolia so gut, das aller 6 Monate reichlich geerntet werden konnte, die auf umliegenden Zierfischbörsen reisenden Absatz fanden.

2010 Umzug nach Südamerika – ein neues Becken musste her. Maße 200 x 100/140 x 80 cm, Fassungsvermögen knapp 2000 Liter

Aufbau des Beckens 2010

Für ein Aquarium in der Größe mußte ein stabiler Unterbau her. Ein Gestell aus 40er Vierkantprofil wurde in Auftrag gegeben. Nachdem das Gestell vor Ort stand kam eine Bodenplatte in Sandwichbauweise, 30 mm OSB-Platte, 20 mm Styrodur und 10 mm MDF-Platte darauf. Nun folgte dank einiger Helfer der schweißtreibende Transport des Beckens auf den vorbereiteten Platz.
Über dem Becken wurde ein stabiles Winkelprofil aus Aluminium als Stütze für die Steinplatten über dem oberen Beckenrand angebracht. Mit flexiblen Fliesenkleber wurden die sehr gut strukturierten Steinplatten in einigen Arbeitseinsätzen an die Wand (gepusselt) gebracht und anschließend verfugt. Zwischenzeitlich wurden die Rückwand aus Styrodur mittels kleinem Schweißbrenner hergestellt, mit Acrylfarbe und Abtönfarbe ein gefälliger Anstrich aufgebracht.
Nach dem Trockenprozess mittels Aquariumsilikon eingeklebt. Danach wurde die Beleuchtung 3 x 150 Watt HQI installiert. Mit einem Sieb 4 mm Maschenweite wurden beim Baustoffhändler 15 Eimer Weserkies gesiebt. 6 davon kamen gleich ungewaschen ins Becken. Die restlichen 9 Eimer wurden gewaschen und anschließend im Becken verteilt. Danach wurde das Becken erst mal zu 70 % aus Respekt vor dem Gewicht und der Größe mit Wasser gefüllt.
Zwei Tage später folgte dann der Rest und der Mehrkammerflter, ein umgebautes 500 Liter Becken in Betrieb genommen. 1 Woche später folgte ein 50 %iger Wasserwechsel und 2 XXL Wurzel ins Becken gestellt. Die Heizung, eine Edelstahlspirale an die Zentralheizung angeschlossen wurde in Betrieb genommen. Innerhalb der nächsten 4 Wochen wurde das Becken nach und nach mit versch. Echinodorus, Cryptocorynen, Hygrophila, Barclaya und Limnophyla bepflanzt.
In den nächsten Wochen zogen folgende Fische ein: 10 Orinoco-Altum, 2 Paare Apistogramma macmasteri, 50 Schmucksalmler, 65 Corydoras duplicareus, 10 Sturisoma festivum und 10 Loricaria simillima.

Neugestaltung mit reichlich Holz in 2012

In 2012 wurden die HQI Lampen durch 2 doppelflammige T5 Leuchten, einzeln schaltbar ersetzt und mittels programmierberer Steckdosenleiste in Betrieb genommen. Die 2 Wurzel wurden entfernt und durch 7 XXL Wurzeln aus einem Moor im regionalen Umfeld ausgetauscht.
Es folgte ein neuer Besatz von 9 F1 NZ P.altum vom Rio Atabapo, Nachzuchten von Simon Forkel und 40 Rotkopssalmler, die Sturisoma und Corydoras wurden übernommen. In 2014 kam 1 Paar Cryptoheros nanoluteus und 12 L 200 HF dazu. Die Cryptoheros waren jedoch zu lebhaft für die Altum und wurden bald darauf entfernt. Jetzt schwimmen 8 Biotodoma cupido als optimale Beifische mit im Becken.

Der Supergau 2016 – das Becken ist undicht

Der Albtraum: am 17.11.2016 vor dem Aquarium eine große Wassermenge. Über die gesamte Front tropft es sehr stark. Nun war handeln angesagt. Wurzeln und Pflanzen aus dem Becken, Fische wurden in einige Kelleraquarien untergebracht.
Die Rückwand wurde entfernt und leider zerstört. Und das Becken abgebaut. Kurz darauf wurden die meisten Fische wegen ihrer Größe und Menge an fachkundige Aquarianer abgegeben. Die Prüfung der undichten Stelle beim Hersteller war ein Holzspan einer Europalette an der Forderseite im Silikon, der nach 6 Jahren weggegammelt war. Vermutlich bohrte sich dieser damals beim Be – oder Entladen der Transportfirma in das frische Silikon.

2017 – ein neues Becken mit gleich Maßen kommt

In 04 und 05/2017 wurde der Mehrkammerfilter umgebaut in einen selbstreinigenden Filter. In 06/2017 kam ein neues Becken ins Wohnzimmer. 
Nun musste eine Rückwand her. Und ich fertigte die einzelnen Module aus verschieden starken Styrodurplatten an. Diese wurden grob mit einem Messer geschnitzt und mit der Flamme eines Gasbrenners in Struktur gebracht.
Einmal komplett mit schwarzem Acryllack gestrichen und später mit mit gelb, blau und grau Farbeffekte in die halbtrockene Farbe eingebracht. Danach wurden die Elemente beidseitig mit Epoxidharz gestrichen. Der zweite Anstrich mit Epoxidharz wurde mit feinem Sand bestreut. Das schafft einen natürliches Aussehen und der Glanz vom Harz wird neutralisiert. Danach wurde jedes Element mit einem Silikonpunkt eingeklebt.

Neustart 2017

Nach einer 3 wöchigen Einlaufphase folgte der Neustart in 11/2017 mit folgendem Besatz
15 Pterophyllum altum Rio Atabapo F2 Nachzuchten von einem guten Freund aus Mulda, 45 Rotkopssalmler, eine 8er Gruppe Sturisoma festivum, eine 10er Gruppe Farlowella acus, 30 Corydoras eques und 6 Panaqolus claustellifer / L306, sowie 8 Stück der eleganten Prachtkopfsteher Synaptolaemus latofasciatus.

Neustart 2021

Im Jahr 2021 verstarben aus bisher nicht geklärter Ursache meine wunderschönen Altum. Nach reiflicher Überlegung und einer langen Quarantänezeit, in der das Becken ohne Besatz lief, zog dort 2021 ein Trupp aus 20 Diskus eines naturnahen Farbschlags ein. Ein prachtvoller Anblick.